Eine Führungskraft hat auch Verwaltungsaufgaben zu erfüllen – der Umkehrschluss ist nicht zwingend. Das bedeutet auch: Verwaltungsaufgaben sind Bestandteile von Führungsaufgaben, bilden aber keineswegs deren Basis. Vielen Inhabern technisch orientierter Betriebe fällt es schwer, den Unterschied zwischen Führen und Verwalten zu erkennen – und in der täglichen Arbeit die erforderlichen Abgrenzungen zu beachten. Im Folgenden möchten wir Ihnen aufzeigen, wie sich Führen und Verwalten in Ihrem Unternehmen abgrenzen und worauf Sie achten sollten.
Zunächst sei klargestellt, dass es an dieser Stelle nicht um Führung im Sinne technologischer Marktführung geht, sondern um Führungs-VERANTWORTUNG. Allerdings hat das eine mit dem anderen durchaus zu tun. Denn wer Führungsverantwortung im einem technisch orientierten Betrieb trägt, muss parallel zur Betreuung des ihm zugeteilten Bereiches auch die technologische Entwicklung seiner gesamten Branche stets im Blick haben. Weiterhin gilt:
– Wenn Sie FÜHREN, bedeutet das: Sie geben das Projekt vor, das bearbeitet werden soll. VERWALTEN Sie hingegen, dann erledigen Sie auch die Beschaffung der nötigen Notizblöcke.
– Wenn Sie FÜHREN, kümmern Sie sich um Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen, mit denen Sie zur Optimierung Ihrer Produkte Kooperationen eingehen wollen. VERWALTEN Sie, dann koordinieren Sie auch die Besprechungstermine der Beteiligten.
– Wenn Sie VERWALTEN, können Ihnen die Funktionen der Maschinen und Anlagen in Ihrem Unternehmen mehr oder minder gleich sein. Wenn Sie FÜHREN, sollten Sie spontan wissen, wer sich mit welcher Maschine oder Anlage perfekt auskennt.
Natürlich müssen Führungskräfte routinemäßig auch Verwaltungsaufgaben erfüllen. Zum Beispiel Beurteilungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfassen, sich um Stellenbesetzungen kümmern oder Rechnungen gegenzeichnen. Sie müssen aber NICHT die Beurteilungen abheften, die Stellenanzeigen schalten oder die Überweisungsträger ausfüllen – das sind verwaltende Aufgaben, die nichts mit Führung zu tun haben.
Wenn Sie keine Grenzen zwischen Führen und Verwalten ziehen, dann kommen Sie sich früher oder später selbst in die Quere, ganz abgesehen davon, dass Sie wertvolle Zeit und Ressourcen verschwenden. Wenn Sie Ihren Betrieb alleine aufgebaut haben oder womöglich noch mitten in der Gründungsphase stecken, dann wird es Ihnen schwer fallen, Führen und Verwalten voneinander zu trennen, und gerade am Anfang ist die Trennung auch kaum möglich. Aber sobald Ihr Geschäft wächst, müssen Sie dringend lernen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und das bedeutet eben auch die Trennung von Führen und Verwalten. Und es bedeutet, Verantwortung abzugeben, während zugleich Vertrauen zu anderen Personen aufgebaut werden muss. In der Theorie klingt das einfacher, als es in der Praxis ist. Denn gerade die Abgabe von Verantwortung fällt Unternehmensgründern schwer – doch Sie müssen loslassen können, wenn Sie vorankommen wollen.
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