In unserem Arbeitsalltag scheint sie allgegenwärtig: die Überforderung. Immer mehr Menschen beklagen, wie sehr sie in ihrem Beruf eingespannt sind. Zeit für die Familie, Freizeit oder gar Hobbys? Fehlanzeige. Am Wochenende einfach mal die Seele baumeln lassen und Energie auftanken – anstatt noch die Auswertung fertigzustellen, schnell das Angebot für den wichtigen Kunden zu schreiben, das Konzept für die neue Anlage fertig zu planen? Unvorstellbar. Es sind gerade die Unternehmer, die beklagen, dass sie die eigene Firma bisweilen aufzufressen droht. Nur: ein Chef, der sich kontinuierlich so überfordert und auslaugt, dass er dafür mit seiner Gesundheit bezahlt – und für einige Zeit zwangsweise und komplett ausfällt – wem nutzt das? Ein Chef, der so überarbeitet ist, dass er nicht mehr die Muße hat, Entscheidungen zu durchdenken und die beste Lösung für ein Problem zu finden oder den optimalen Kurs für das Unternehmen – wem ist damit gedient?
Worauf es ankommt, ist, die Überforderung grundlegend zu vermeiden. Im Folgenden geben wir Ihnen sechs Anregungen dafür, wie Sie mit Ihrer Zeit etwas sinnvoller haushalten können – zum Wohle des ganzen Unternehmens.
1. Identifizieren Sie Ihre essentiellen Aufgaben
Überlegen Sie sich, welche der Arbeiten, die Sie alltäglich übernehmen, für Ihr Unternehmen wirklich unverzichtbar sind. Wo entfalten Sie mit Ihrer Arbeit die größte positive Wirkung? Bei welchen Tätigkeiten sind Sie von außen gesteuert, und wo können Sie selbst über das Wie und Wann entscheiden?
2. Geben Sie Verantwortung ab
Für alles, was Sie nicht zwingend selbst erledigen müssen, sollten Sie sich fragen, ob Sie es delegieren können. Wozu haben Sie Ihre Mitarbeiter? Nutzen Sie deren Kompetenz. Sie entlasten sich damit, schaffen sich selbst Spielräume und demonstrieren zugleich Wertschätzung für Ihre Mitarbeiter.
3. Lernen Sie, auch einmal Nein zu sagen
Es ist gar nicht so schwer, wie Sie denken. Denn nicht alles muss mit derselben hohen Priorität erledigt werden: sofort oder am besten schon gestern. Verlassen Sie das Hamsterrad ganz bewusst. Immer dann, wenn Sie selbst wissen, dass es so eilig gar nicht sein kann. Kommunizieren Sie ganz offen die Fristen, die Sie für realistisch halten.
4. Setzen Sie sich Erholungspausen als Termine
Der Ausflug am Samstag oder Sonntag mit der Familie: ein Termin! An einem Abend unter der Woche zum Sport: ein Termin. Gewöhnen Sie sich an, alles, was Sie tun, um Kraft zu tanken, als Termin mit sich selbst zu betrachten. Blocken Sie sich den Kalender, auch als Signal an Ihre Mitarbeiter.
5. Für Kleinigkeiten gibt es Dienstleister
Müssen Sie wirklich die neue Anwendung selbst auf den Laptop spielen? Das Betriebssystem-Upgrade auf Ihrem Tablet selbst durchführen? Das neue System implementieren? Sicher, Sie könnten das – aber ist Ihre Zeit dafür nicht zu kostbar? Kann das nicht Ihr Mitarbeiter tun oder Ihr externer IT-Service?
6. Nicht für jeden und immer erreichbar sein
Sie haben vielleicht den Ehrgeiz, jede E-Mail so schnell wie möglich selbst zu beantworten. Tun Sie’s nicht. Stellen Sie die automatische Benachrichtigungsfunktion aus. Sehen Sie nur alle paar Stunden in Ihre Mails und nutzen Sie die Zeit dazwischen für konzentriertes Arbeiten. Lassen Sie auch die Anrufe in dieser Zeit von einem Mitarbeiter oder von einem professionellen Telefonservice anehmen. Eine Service-Hotline sollte vielleicht rund um die Uhr erreichbar sein – Sie müssen das nicht.
Wie schaffen Sie sich in Ihrem Unternehmen die Spielräume, die Sie brauchen? Oder ist bei Ihnen noch kein Land in Sicht? Konkrete Ansätze, Spielräume zu schaffen, besprechen wir mit Ihnen auch gern in einer „kostenlosen Unternehmerstunde“