Teilt man das Bestehen eines Unternehmens in zeitliche Zyklen ein, so fällt die Planung der Nachfolge in den letzten Zyklus. Spätestens in dieser Phase sollte der Unternehmer sein Unternehmen als Investment betrachten, bei dem es – wie bei jedem Investment – um die Erzielung einer guten Rendite geht. Um allerdings eine hohe Rendite erhalten zu können, müssen verschiedene, grundlegende Faktoren berücksichtigt werden. Wir nennen Ihnen die 5 wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten, beziehungsweise die 5 häufigsten Fehler, die es zu vermeiden gilt:
Verhandlungen mit nur einem einzigen Interessenten
Beschränken Sie Ihre Verkaufsverhandlungen auf keinen Fall nur auf einen einzigen Interessenten. Holt man keine Offerten von alternativen Investoren ein, kann dies die angestrebte Rendite erheblich schmälern.
Veräußerung und Nachfolge ohne Planung
Der größte Renditeeinbruch steht Ihnen dann bevor, wenn die Nachfolge oder der Verkauf nicht langfristig vorbereitet wird. Unter Zeitdruck verkaufen zu müssen, schränkt den Verkäufer in seiner Handlungsfreiheit ein. Egal, ob es sich dabei um Aktien oder Unternehmen handelt, ohne eine aktive Vorbereitung und einen frei wählbaren Zeitpunkt, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit einen niedrigeren Verkaufspreis erzielen, als dies potentiell möglich ist. Als Richtwert für den Verkauf Ihres Unternehmens sollten Sie daher einen Planungsspielraum von 3 bis 5 Jahren anstreben.
Vernachlässigung des operativen Geschäftes
Die oberste Maxime bei einer Veräußerung muss die Erhaltung des Unternehmenswertes im operativen Geschäft sein. Machen Sie nicht den Fehler, das Tagesgeschäft zu vernachlässigen. Das Gegenteil sollte der Fall sein. Im letzten Unternehmenszyklus sollten Planzahlen überstiegen und der Unternehmenswert weiter gesteigert werden. Brechen Umsätze und Gewinne ein, weil man sich auf die Veräußerung fokussiert, reduziert dies den Wert des Unternehmens und damit die Rendite.
Fehlende Kundendiversifikation
Stellen Sie sich breit auf. Unternehmen, die nur wenige Kunden aufweisen können, verlieren an Attraktivität im Vergleich zu Unternehmen mit einer weit gefächerten Kundenbasis. Nach dem Verkauf des Unternehmens kann es nämlich durchaus zum Wegfall von Teilen der Kundschaft kommen. Als Richtwert sollte angestrebt werden, nicht mehr als 1/10 des Gesamtumsatzes mit einem einzelnen Kunden zu erwirtschaften.
Dünn besetzte Führung
Einen hohen Anteil am Unternehmenswert stellen Kundenbeziehungen, Mitarbeiter und Know-How dar. Ist das Management nur dünn besetzt und Know-How, sowie Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen stark an den Unternehmer gebunden, kann von Investoren befürchtet werden, daß ein Ausstieg des Unternehmers nach der Veräußerung dazu führt, daß Know-How und Beziehungen verloren gehen. Stellen Sie daher möglichst langfristig eine professionelle Führung auf und machen Sie Ihr Unternehmen von sich selbst unabhängig.
Die oben genannten Punkte zeigen, dass Planung nicht nur essentiell ist, wenn Sie Ihr Unternehmen aufbauen. Unzureichende Vorausschau bei der Unternehmensnachfolge, bzw. –veräußerung kann zu erheblichen Renditeschmälerungen führen.
Füllen Sie diese Punkte mit Leben, berichten Sie hier im Blog von Ihren eigenen Erfahrungen.
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