Es gibt etliche Unternehmer, die sich in ihrem Alltag tendenziell überfordert fühlen. Oft hat dies damit zu tun, dass es ihnen einfach schwerfällt, Nein zu sagen. Wer aber immer Ja sagt, handelt sich letztlich nur Stress und Frustration ein. Viele Unternehmer würden davon profitieren, wenn sie häufiger auf freundliche Weise Nein sagten: Sie haben dann weniger Überlastung, weniger Stress und mehr Zeit für die Aufgaben, die sie wirklich lieben.
Ein Unternehmer, der sich angewöhnt hat, grundsätzlich Ja zu sagen, kümmert sich auch um Bitten und Aufgaben, die eigentlich unwichtig sind, die seiner Rolle gar nicht entsprechen. Oder er übernimmt Dinge, für die andere im Unternehmen ebenso, wenn nicht besser qualifiziert wären. Oft ist er dann so stark eingebunden und zeitlich beansprucht, dass Überlastung die logische Konsequenz ist. Für einen Inhaber, der die Tendenz hat, immer und überall aushelfen zu wollen, ist es sinnvoll, sich erst selbst einige elementare Fragen zu stellen:
- „Bin ich wirklich die richtige Person dafür?“
- „Ist das etwas, wofür ich verantwortlich bin, oder kann dies besser jemand anderes übernehmen?“
- „Überschreite ich die Grenzen meines Wissens oder meiner Fähigkeiten, wenn ich versuche, diese Aufgabe zu erledigen?“
- „Bin ich dafür nicht völlig überqualifiziert – sollte ich die Aufgabe nicht einfach delegieren?“
Nein sagen vermeidet Überlastungen
Was wir konkret tun, um uns nicht ständig überlastet und überfordert zu fühlen, liegt letztlich in unserer Verantwortung. Als Unternehmer haben Sie dies selbst in der Hand. Es ist ein Unterschied, ob Sie bei jeder Aufgabe, die aus Ihrem Team an Sie herangetragen wird, sofort springen (weil Ihre Mitarbeiter gewohnt sind, dass Sie dies tun) oder ob Sie Ihre Mitarbeiter ermutigen, zuerst selbst eine Lösung zu suchen. Wenn Ihre Mitarbeiter Ihnen bereits Lösungsoptionen präsentieren, ist das etwas ganz anderes, als wenn sie ihr Problem einfach bei Ihnen abladen.
Für Unternehmer ist es besonders wichtig, sich an das Nein in ihrem Wortschatz zu erinnern. Das gilt für das Innen- wie für das Außenverhältnis: Wenn Unternehmer zu jeder Geschäftsmöglichkeit oder Partnerschaft Ja sagen, ist die Gefahr groß, dass das eher zu Problemen als zu Profiten führt.
Das erklärende Nein
Andererseits: Wenn Sie als Unternehmer Nein sagen müssen, ist es ein gute Idee, dies auf angemessene und freundliche Weise zu tun. Ihr Nein wirkt weniger brüsk, wenn Sie es dem Gegenüber etwas erläutern. Dies kann beispielsweise so aussehen:
- „Das ist zwar interessant, aber ich fürchte, es passt gerade nicht zu meinen Prioritäten.“
- „Das klingt überzeugend. Aber können wir einen anderen Weg finden, um dieses Ziel erreichen?“
- „Ich glaube, das wäre im Moment nicht der beste Weg, um meine knapp bemessene Zeit zu nutzen.“
- „Was Sie von mir möchten, liegt leider außerhalb meines Fachgebiets – Sie könnten sich aber an xy wenden.“
- „Kann ich Ihnen Informationen zur Verfügung stellen, die Ihnen helfen würden, das Problem selbst zu lösen?“
- „Das ist interessant, aber leider könnte ich mich mit dieser Aufgabe frühestens in drei Wochen befassen.“
Zeit für die wichtigen Aufgaben
Denken Sie daran: Erst dadurch, dass Sie zu unwichtigen Anforderungen konsequent Nein sagen, verschaffen Sie sich den Raum, zu den wirklich relevanten Dingen stets Ja sagen zu können. Davon haben Ihre Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner letztlich viel mehr. Sie selbst natürlich auch. Sie vermeiden das Gefühl ständiger Überforderung und legen die Grundlage dafür, als Unternehmer ein Leben mit Leidenschaft und Sinn zu führen. Sie tun dann mehr von dem, was Sie wirklich lieben.
Der Workshop: „Meine Not-to-do-Liste” am 22.09.22, 18:00 Uhr
Sie können die Fälle, wo ein Nein sinnvoller ist, auch systematisch angehen: indem Sie eine Not-to-do-Liste definieren. Überlegen Sie einfach, für welche alltäglichen Aufgaben Sie in Ihrer Rolle als Unternehmer eigentlich gar nicht der Richtige sind, und verschieben Sie diese Aufgaben auf Ihre neue Not-to-do-Liste. Das sind alles Dinge, die Sie in Zukunft delegieren oder auslagern sollten. Dass Sie selbst diese Arbeiten ausführen, mag sich mit der Zeit so ergeben haben – sinnvoll ist es nicht.
Schon drei oder vier Ihrer aktuellen Aufgaben auf die Not-to-do-Liste zu verschieben, wird Sie erfahrungsgemäß spürbar entlasten. Unser Workshop mit dem Titel „Meine Not-to-do-Liste“ erklärt das Vorgehen im Detail. Er richtet sich bewusst an Inhaber technisch ausgerichteter Unternehmen mit circa 10 bis 100 Mitarbeitern – an Sie.
Workshop-Inhalte:
– Das Konzept der Not-to-do-Liste
– Die Inhalte Ihrer persönlichen Liste erarbeiten und strukturieren
– Die Umsetzung der Liste im Tagesgeschäft sicherstellen
Referent: Matthias Block
Ort: Mein SchlossHotel, Frankfurter Str. 9, 63150 Heusenstamm
Kosten: Als angemeldeter Teilnehmer sind Sie unser Gast
Anmeldeschluss ist am 19.09.22