Controlling ist nur etwas für Großkonzerne? Viel zu kompliziert für kleinere oder mittelständische Unternehmen? Und überhaupt: Welcher Firmeninhaber braucht schon die Tausenden Kennzahlen aus den gigantischen, komplexen Controlling-Systemen? All diese Einwände gegen Controlling haben sicher ihre Berechtigung. Und doch: Bei näherer Betrachtung sind sie alle falsch. Natürlich brauchen Sie als Inhaber eines Unternehmens, das weniger als einhundert Mitarbeiter hat, keine riesige Controlling-Abteilung mit Dutzenden Mitarbeitern. Aber Controlling kann auch in Ihrer Situation enorm hilfreich sein. Es kommt allerdings darauf an, ausschließlich die Zahlen zu erfassen, die für Sie und Ihr Unternehmen wirklich wichtig sind. Gutes Controlling ist pragmatisch.
Controlling: das Unternehmen steuern
Das englisch klingende Controlling ist im Grunde eine deutsche Wortschöpfung – aber mit englischen Wurzeln. Das englische Verb „to control“ bedeutet so viel wie steuern, regeln oder beherrschen. Auch wenn Controlling gerne etwas einseitig in Richtung „Kontrolle“ missverstanden wird, geht es viel mehr darum, relevante Kennzahlen zu erheben, um das Unternehmen sinnvoll steuern zu können. Im englischen Sprachraum würde man statt des deutschen „Controlling“ eher „Management Control System“ sagen. Aber welchen Begriff man auch verwenden mag: Im Kern geht es immer um die Steuerung des Unternehmens, ausgerichtet an den eigenen strategischen Zielen. Worum es beim Controlling ausdrücklich nicht geht, ist dem Unternehmen ein unnötig komplexes Kontrollsystem überzustülpen. Gerade für eine kleinere oder mittelständische Firma würde dies einen völlig sinnlosen Aufwand bedeuten.
Wobei Ihnen Controlling hilft
Bevor Sie als Inhaber daran gehen, Kennzahlen zu definieren und sich Controlling-Werkzeuge zu überlegen, steht eine ganz andere Frage im Vordergrund: Wobei soll Ihnen das Controlling überhaupt helfen? Welchen Aspekt in Ihrem Unternehmen wollen Sie besser steuern können als bisher? Dies können natürlich Aspekte der allgemeinen Geschäftsentwicklung sein, wie sie üblicherweise in der Finanzbuchhaltung erfasst werden: Wie verändern sich die Erträge im Betrachtungszeitraum? Wie verhält es sich mit den Kosten? Aber auch über Entwicklungen im vertrieblichen Bereich kann Controlling Ihnen Auskunft geben: Wie entwickeln sich Zahl und Umfang der Neuaufträge? Wie hoch ist Ihr Umsatz pro Kunde? Welche Kunden sind die lukrativsten und haben den höchsten Deckungsbeitrag? Wie entwickelt sich das Folgegeschäft mit Ihren Bestandskunden? Welche Produkte gehen gut, welche eher schlecht? Welche Dienstleistungen und Services werden ausreichend nachgefragt, und welche sind vielleicht entbehrlich? Haben die Lagerbestände den richtigen Umfang, oder betreibt die Firma eine zu große Lagerhaltung? Gibt es im Produktionsprozess ungewollte Zwischenlager? Welche Abteilungen oder Anlagen sind nicht ausreichend ausgelastet? Gibt es Prozesse im Unternehmen, bei denen Optimierungspotenziale bestehen, die noch nicht genutzt sind?
Auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt
Erst, wenn Sie sich darüber klar geworden sind, welchen Aspekt in Ihrem Unternehmen Sie in Zukunft besser und auf einer soliden Zahlenbasis steuern möchten, erst dann sollten Sie sich überlegen, welche Kennzahlen oder welche Soll- und Ist-Werte Sie regelmäßig erheben wollen. Um bei Ihren Entscheidungen entsprechend reagieren zu können und um Ihr Unternehmen auf Kurs zu halten. Wenn Sie Controlling bisher als ganz dickes Brett gesehen haben – das ist es gar nicht. Wenn Sie Controlling ganz pragmatisch verstehen und nur die Kennzahlen erheben, die Ihnen für Ihre Ziele wirklich nutzen, dann verliert der Begriff seinen Schrecken. Auch für kleinere und mittelständische Unternehmen ist Controlling überaus sinnvoll – es muss nur auf die Bedürfnisse abgestimmt sein.
Der erste Ansatzpunkt
Wenn Sie mit uns besprechen möchten, wo Sie mit dem Controlling in Ihrem Unternehmen am besten ansetzen und welche Kennzahlen dafür sinnvoll sein könnten, vereinbaren Sie doch einfach eine unserer kostenlosen Unternehmerstunden mit uns.