Gastbeitrag von Andreas Bühner, Geschäftsführer der einsplus GmbH
Viele technisch geprägte mittelständische Unternehmen klagen über Schwierigkeiten, gute Mitarbeiter zu finden. Was Sie als Firmeninhaber tun können, um mehr qualifizierte Bewerber anzusprechen, und wie Ihre Stellenanzeigen mehr Erfolg bringen, zeigen die folgenden 5 Tipps zur Personalsuche.
Tipp 1: Seien Sie realistisch
Wenn Sie in Ihrer Personalsuche zu viele Muss-Kriterien angeben, schränken Sie die Zahl der möglichen Bewerber unnötig stark ein. Natürlich können Sie versuchen, einen 20-jährigen Bewerber mit abgeschlossenem Studium, hervorragenden Englischkenntnissen und fünf Jahren Auslandserfahrung zu finden – das wird nur extrem schwierig.
Dennoch verlangen fast alle Stellenanzeigen „Berufserfahrung“, und Bewerber über 50 Jahre werden von Unternehmen auch nur selten berücksichtigt. Wenn Sie dies noch mit spezifischen fachlichen Anforderungen kombinieren, sinkt die Chance, Ihre Stelle zu besetzen, gegen Null. Darum der Tipp: Seien Sie von Anfang an realistisch! Suchen Sie nicht zu eng.
Tipp 2: Nutzen Sie Mundpropaganda
Viele Unternehmen überschätzen den Wert von Stellenanzeigen und unterschätzen den Wert von Mundpropaganda. Ein Rechenbeispiel: Eine Stellenanzeige von einsplus bei einer renommierten Stellenbörse für technische Spezialisten wird circa 300 Mal angeklickt und kostet 600 Euro. Sie erbringt also 300 Kontakte, aber die Bewerbungsrate liegt nur bei circa 0,7 Prozent – auf die Anzeige gibt es also im Schnitt zwei Bewerbungen.
Andererseits: einsplus hat 55 Mitarbeiter, und als Geschäftsführer habe ich 450 Kontakte bei Xing und 30 Freunde bei Facebook. In der Summe macht das 535 Kontakte, die als Multiplikatoren für ein Stellenangebot von einsplus in Frage kommen. Mein Tipp: Nutzen Sie auch die Möglichkeiten der Mundpropaganda!
Tipp 3: Klartext statt Floskeln in der Stellenanzeige
Floskeln in der Stellenanzeige motivieren niemanden mehr, sich zu bewerben. „Überzeugendes Auftreten“, „Flexibilität“, „Selbstständigkeit“, „Zuverlässigkeit“, „Karrierechancen“ – wer in seiner Anzeige so redet, verpasst die Chance, die eigene Firma darzustellen, Interesse zu wecken, für sich zu werben.
Besser, Sie sagen ganz klar, was Sie wollen: „Wir sind…“, „Wir suchen…“, „Wir erwarten…“, „Wir bieten…“. Besonders überzeugend ist es, wenn Ihre Anzeige die auszufüllende Tätigkeit in Form einer Geschichte beschreibt. Mein Tipp: Reden Sie Klartext! Stellen Sie Ihr Unternehmen und die Aufgabe unverwechselbar dar.
Tipp 4: Junge Bewerber achten auf andere Dinge als ältere
Für jüngere, gut qualifizierte Bewerber stehen andere Dinge im Vordergrund als für ältere. Unter-35-jährige haben eine andere Perspektive als die Gruppe im Alter von 35 bis 51. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Kienbaum ergibt jeweils die folgenden Top 3 der wichtigsten Faktoren.
Die Gruppe unter 35 Jahren achtet auf:
1. Eine gute Arbeitsatmosphäre
2. die Wertschätzung von Leistung
3. eine abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeit
Der Gruppe 35 bis 51 Jahren ist wichtig:
1. Eigene Ideen einbringen
2. abwechslungsreiche Aufgaben
3. Entscheidungsbefugnisse haben
Der Tipp: Versuchen Sie in der Stellenanzeige die altersabhängige Erwartungshaltung der Zielgruppe zu treffen.
Tipp 5: Nutzen Sie klassische Stellenbörsen – und neue Metasuchmaschinen
Platzhirsche im Internet sind die klassischen Stellenbörsen wie StepStone, Monster oder stellenanzeigen.de. Sie bieten Ihnen eine hohe Reichweite, ein individuelles Layout und auch einen Service bei der Anzeigenschaltung. Der Nachteil der Marktführer ist: Sie sind alle recht teuer. Absolut im Aufwind sind darum Metasuchmaschinen eigens für Stellenanzeigen – wie beispielsweise indeed.
Als Suchmaschine bündelt indeed alles: die Anzeigen von den marktführenden Stellenbörsen, von kleinen Spezialbörsen, von Firmenwebsites und die Anzeigen von indeed selbst. Für Bewerber ist indeed wegen dieser großen Abdeckung natürlich hochattraktiv. Der Tipp: Nutzen Sie gleich eine kostengünstige Metasuchmaschine, um dort Ihre Stellenanzeige zu schalten! Suchmaschinen wie indeed sind im Kommen.
Wenn Sie mit Unternehmermeister besprechen möchten, was Sie sonst noch tun können, um leichter qualifizierte Fachkräfte zu finden, vereinbaren Sie doch einfach einen Termin für Ihre kostenlose Unternehmerstunde.
Über den Gastautor
Andreas Bühner ist Gründer und Geschäftsführer der einsplus GmbH mit Stammsitz in Maintal bei Frankfurt (www.einsplusing.de). einsplus agiert unter anderem als externes Personalbüro und vermittelt Ingenieure und Techniker an MINT-Unternehmen in ganz Deutschland, sei es als Arbeitnehmerüberlassung oder zur Festanstellung.