Es sind nicht nur betriebswirtschaftliche Größen wie Umsatz oder Ertrag, an denen sich der (Verkaufs-)Wert eines Unternehmens bemisst. Was den Wert eines Unternehmens ausmacht, ist schnell beschrieben: seine Attraktivität aus externer Sicht.
Interessant ist dabei, dass Unternehmen, die nach einem Blick auf Umsatz oder Gewinn gar nicht verschieden sind, aus der Außenansicht in ihrem Wert trotzdem deutlich differieren. Belegt wird dies immer wieder durch unabhängige Erhebungen. Das FINANCE-Magazin und das DUP UNTERNEHMER-Magazin beispielsweise veröffentlichen regelmäßig, wie sich der Wert von kleinen und mittleren Unternehmen verändert.
Betrachtet werden dafür tatsächlich getätigte Unternehmensverkäufe der letzten Zeit. Genau gesagt: Ermittelt wird, welche Multiplikatoren für das EBIT sich, bezogen auf den tatsächlichen Kaufpreis der Firma, ergeben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen aus den Branchen Elektrotechnik, Elektronik sowie Maschinen- und Anlagenbau weisen diese Multiplikatoren allerdings sehr deutliche Unterschiede auf: Die besten Unternehmen sind trotz identischem Umsatz 55 Prozent mehr wert als andere. Dafür gibt es Gründe.
Die Spanne bei den Multiplikatoren
Den jüngsten Veröffentlichungen zufolge reicht die Spanne bei den EBIT-Multiplikatoren für KMUs aus der Elektrotechnik von einem Faktor von 4,8 bis zu 7,2. Im Maschinen- und Anlagenbau von einem Faktor von 4,4 bis zu 6,8 – daraus resultiert eine Unternehmenswert-Differenz von 50% Prozent und mehr.
Es sind eben nicht nur betriebswirtschaftliche Größen wie Umsatz oder EBIT, die auf den Wert Ihres Unternehmens Einfluss haben. Insgesamt 8 Aspekte sind für den tatsächlichen Wert eines technisch ausgerichteten Unternehmens von zentraler Bedeutung. Welche das sind, haben wir hier kurz aufgelistet:
8 zentrale Kriterien für den Unternehmenswert
- Finanzielle Leistungsfähigkeit
Hier spielt nicht nur die Höhe des Ertrags eine Rolle, sondern auch dessen Kontinuität. Wenn die Gewinne Ihres Unternehmens über einen größeren Zeitraum – oft geht man von drei Jahren oder mehr aus – zufriedenstellend waren, ist das ein positives Zeichen. - Wachstumspotenzial
Natürlich ist es schön, wenn es Ihrer Firma in den vergangenen Jahren gut ging, aber lässt sich das steigern? Die Frage nach dem Wachstumspotenzial ist die Frage nach der Skalierbarkeit Ihres Erfolgs. Könnte ein Nachfolger also Umsätze und Erträge noch verbessern, oder haben Sie aktuell schon die Grenzen des Möglichen erreicht? - Unabhängigkeit
Wie autark kann Ihr Unternehmen agieren? Wenn große Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten bestehen oder wenn Sie den Löwenanteil Ihrer Umsätze mit nur ein oder zwei Großkunden machen, ist das für die zukünftige Entwicklung ein Risiko. - Betriebsmittelbedarf
Aus Käufersicht fällt nicht nur der Kaufpreis an, ein Käufer braucht auch Liquidität für das laufende Geschäft: für Löhne und Gehälter, den Materialeinkauf usw. Je geringer der Betriebsmittelbedarf Ihres Unternehmens, desto attraktiver wird eine etwaige Akquisition. - Wiederkehrende Umsätze
Wenn Sie Ihr Geld zu einem großen Teil mit Projektgeschäft verdienen, ist die Unsicherheit, ob sich das in Zukunft so fortsetzen wird, größer, als wenn Sie viele monatliche Raten kassieren. Kalkulierbare, wiederkehrende Umsätze, etwa aus langfristigen Wartungsverträgen, sind bei der Bewertung Ihres Unternehmens ein Pluspunkt. - Marktposition
Die Frage nach der Marktposition ist letztlich die Frage nach dem Wettbewerbsdruck. Wenn Ihre Kunden Sie inzwischen für einen unverzichtbaren Spezialisten halten, wenn Sie sich als einzigartiger Problemlöser für Ihre Kunden etabliert haben, steigert dieses Alleinstellungsmerkmal eindeutig den Wert Ihres Unternehmens. - Kundenzufriedenheit
Wenn Sie sich ein Renommee im Markt erarbeitet haben, sollten Sie das auch demonstrieren können. Dokumentieren Sie, wer Ihre Referenzkunden sind, und veröffentlichen Sie Referenzzitate Ihrer zufriedenen Kunden. Ihrer Neukundenakquise wird das ebenso nutzen wie Ihrem Unternehmenswert. - Nabe und Speiche
Eine einzelne Speiche kann schon einmal ohne gravierende Folgen brechen, die zentrale Nabe darf das nicht. Fragen Sie sich, wie sehr Sie im Unternehmensalltag noch die Nabe sind. Wenn alles in einer Firma auf den Inhaber zuläuft und er unverzichtbar ist, mag das ein Gefühl der Kontrolle geben. Aber der eigentlichen Aufgabe als Unternehmer – den Unternehmenswert zu steigern – wird es nicht gerecht.
Den aktuellen Stand ermitteln
Sie als Unternehmer haben es also selbst in der Hand, den Wert Ihres Unternehmens dadurch zu steigern, dass Sie an diesen 8 Stellschrauben arbeiten. Wo Sie in Sachen Unternehmenswert aktuell stehen und wie Sie ihn ganz gezielt erhöhen können, schauen wir uns gerne gemeinsam mit Ihnen an. Vereinbaren Sie dafür einfach eine kostenlose Unternehmerstunde.