Viele mittelständische Unternehmen kämpfen mit demselben leidigen Problem: es wird immer schwieriger, Fachkräfte zu finden. Einen großen Anteil an diesem allseits beklagten Fachkräftemangel hat natürlich die demographische Entwicklung. Die Bevölkerung wird im Durchschnitt immer älter, und die jüngeren Jahrgänge werden immer geburtenschwächer. Die Alterspyramide dreht sich langsam, aber sicher um. Entsprechend geringer wird die alljährliche Zahl derer, die ihre Ausbildung abschließen und sich erstmals auf den Arbeitsmarkt begeben. Nicht zuletzt in Bereichen wie der IT, der Ingenieurstechnik und in Forschung und Entwicklung ist der Fachkräftemangel zu spüren. Was für Mittelständler das Problem noch verschärft: sie konkurrieren mit den großen, allgemein bekannten Konzernen um die guten Leute. Dem unbekannten Hidden Champion fällt die Mitarbeitergewinnung prinzipiell nicht so leicht wie dem weltweit präsenten Automobilhersteller.
Was kann ein kleiner, mittelständischer Betrieb also tun, wenn er im Kampf um die gesuchten Bewerber mit einer Qualifikation aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) bestehen will? Großunternehmen haben sich auf diese Konkurrenzsituation schon längst eingestellt und Strategien und Maßnahmen für das Employer Branding entwickelt. Employer Branding heißt: der Arbeitgeber stellt sich nach außen dar, er zeigt potenziellen Mitarbeitern, wie attraktiv er ist, er wird zum Markennamen auf dem Arbeitsmarkt. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen haben Pfunde, mit denen sie wuchern können. Ihr erstes Plus: sie sind einfach kleiner. In einem kleineren Unternehmen ist der einzelne Mitarbeiter eben keine anonyme Nummer. Hier kennt jeder jeden, was zu einer ganz anderen, meist viel partnerschaftlicheren Arbeitsatmosphäre führt. Oft haben Mitarbeiter in einer kleineren Firma auch die vielfältigeren und abwechslungsreicheren Aufgaben. Zudem sieht jeder Mitarbeiter deutlicher, welchen Anteil sein eigener Beitrag am Erfolg des ganzen Unternehmens hat. Das Identifikationspotenzial mit der Firma ist größer und sehr oft auch die Befriedigung, die sich aus der eigenen Arbeit schöpfen lässt.
All diese Vorzüge gilt es, aus Ihrem Unternehmen heraus nach außen zu tragen. Zeigen Sie auf der eigenen Website, wie Arbeit bei Ihnen aussieht. Richten Sie auf Ihrer Seite einen speziellen Bereich für Bewerber ein. Beschreiben Sie dort, was Ihre Firma ausmacht, sprechen Sie von Ihren Zielen, Ihrer Philosophie, Ihrem Betriebsklima. Auch ein eigener Blog, der regelmäßig von Ihren Mitarbeitern mit Impressionen aus dem Unternehmensalltag befüllt wird, ist eine Überlegung wert. Denken Sie immer daran, dass Sie mit Ihrer Außendarstellung nicht nur potenzielle Kunden erreichen wollen – heutzutage müssen Sie auch Bewerber von Ihrer Firma überzeugen.
Der mitunter effektivste Kanal für Ihr Employer Branding und erfolgreiches Recruiting: Ihre eigenen Mitarbeiter. Wenn Ihr Mitarbeiter im persönlichen Gespräch mit einem Bekannten davon schwärmt, wie gerne er in Ihrer Firma arbeitet, dann ist das von unschätzbarem Wert. Authentischer als mit solcher Mundpropaganda kann man die Attraktivität der Arbeit bei Ihnen gar nicht vermitteln. Und jeder Ihrer Mitarbeiter hat aus seiner Ausbildungs- oder Studienzeit bestimmt noch Freunde, die er ansprechen könnte. Also: wenn Sie eine neue Fachkraft suchen, sagen Sie es auch Ihren Mitarbeitern. Gut möglich, dass die einen Bekannten haben, der genau solch eine Stelle gerade sucht.
Die richtigen Mitarbeiter zu finden und zu halten, ist eine ganz wichtige Stellschraube für den nachhaltigen Erfolg Ihrer Firma. Weitere Ansatzpunkte verraten wir Ihnen gerne in unserem kostenlosen E-Book: 13 entscheidende Erfolgsfaktoren für technisch orientierte Unternehmen.