Wie alt ist Ihr Unternehmen jetzt? Drei Jahre, fünf oder mehr als zehn? Wie auch immer Ihre Antwort ausfällt – es ist mitunter eine gute Idee, sich bereits Gedanken über Ihre Nachfolge zu machen. Unternehmer drängen solche Überlegungen oft beiseite. Schließlich floriert die Firma, und der Unternehmer hat die Zügel noch auf viele Jahre selbst in der Hand. Auch wenn all dies zutreffen mag – in Sachen Unternehmensnachfolge gilt der Grundsatz: Es ist nie zu früh, aber häufig schon zu spät.
Ein Unternehmer, der beizeiten dafür sorgt, dass das Unternehmen auch ohne ihn selbst überlebensfähig ist, profitiert davon oft doppelt. Zum einen leitet er rechtzeitig die Schritte ein und schafft die Strukturen, die für die Nachfolge erforderlich sind. Und zum anderen gewinnt er meist größere kreative Freiheit, weil er weniger ins Tagesgeschäft eingebunden ist und deutlich mehr Spielraum bekommt, strategisch zu denken und auf unternehmerische Weise zu gestalten.
Die IHK Frankfurt am Main hat gemeinsam mit HT Finanz eine Studie zum Thema Unternehmensnachfolge realisiert. Federführend war dabei Dr. Wolfgang W. Thiede, geschäftsführender Gesellschafter von HT Finanz und Mitglied im Arbeitskreis Nachfolge der IHK. Aus den Umfrageergebnissen leiten HT Finanz und die IHK Frankfurt die folgenden „Zehn Gebote für eine optimal gestaltete Unternehmensnachfolge“ ab:
1. Entscheiden Sie, wann Sie aus der Geschäftsführung ausscheiden wollen und ob dieser Zeitpunkt mit dem identisch sein soll, zu dem Sie Ihre Gesellschaftsanteile verkaufen.
2. Beginnen Sie allerspätestens fünf Jahre vor dem gewählten Zeitpunkt mit den Vorbereitungen.
3. Klären Sie, ob es eine interne oder externe Nachfolge werden soll. Intern: hier müssen Sie die Abläufe und Prozesse mit den dazu auserkorenen Kindern oder Führungskräften klären, ggf. auch das Testament optimieren. Extern: hier braucht es eine Bilanzoptimierung der Gesellschafterverhältnisse, eine Vorauswahl der M&A-Berater und die Erteilung von Vollmachten.
4. Beginnen Sie damit, das „Loslassen können“ zu trainieren. Fragen Sie sich: „Was mache ich danach?“
5. Beauftragen Sie rechtzeitig die passenden Berater.
6. Entwickeln Sie eine realistische Vorstellung vom Unternehmenswert. Bedenken Sie, dass der Verkaufserlös von Angebot und Nachfrage abhängt – nicht vom Bewertungsgutachten.
7. Es gibt nur einen einzigen Verkaufserlös. Die Immobilie wird nicht extra bezahlt, wenn sie in der Bilanz steht, und Finanzschulden werden abgezogen.
8. Bringen Sie Transparenz und Aktualität in Ihr Zahlenwerk, und zeigen Sie, wo Ihr Unternehmen in fünf Jahren stehen soll.
9. Planen Sie zwischen neun und zwölf Monate für die heiße Phase der Übergabe bzw. des Verkaufs ein.
10. Fahren Sie dann in den Urlaub, und lassen Sie Ihre Berater verhandeln.
Haben Sie schon einen Kronprinzen gekürt?
Wissen Sie bereits, wer die Geschäfte einmal von Ihnen übernehmen soll? Wie haben Sie dies entschieden? Schreiben Sie uns davon. Dazu, wie Sie sich als Unternehmer schon heute mehr Zeit und Gestaltungsspielraum schaffen können, geben wir Ihnen gerne auch persönlich einige Tipps. Vereinbaren Sie dazu einfach eine unserer kostenlosen Unternehmerstunden.